Stillen mit Liebe





„Wird das Kind schon wieder gestillt?“

Stillen ist Liebe. Stillen ist Nähe. Stillen ist Sicherheit.


Nicht jede Mutter kann oder möchte (lange) stillen und das ist auch vollkommen in Ordnung.


Diejenigen die sich aber dazu entscheiden erwartet oftmals ein schwieriger Start, unzählige Schlafunterbrechungen und leider auch Verunsicherungen von allen Seiten – aber, wie ich finde, auch die engste und schönste Verbindung, die man nach der Geburt zu seinem Kind haben kann. 


Eine Mutter sagte mir mal, dass die schönsten Momente, die sie mit ihren Kindern je hatte, die waren in denen sie stillte. Und ich denke, da ist auf jeden Fall etwas dran.

Das Stillen das Beste fürs Kind ist, weiß mittlerweile jeder. Aber warum ist das so? Und wie häufig sollte Mama stillen? 


Ich hatte vor der Geburt meiner Tochter so null Ahnung vom Stillen. Gesagt wurde mir, dass ich mich anfangs auf Stillen alle 2-3 Stunden einstellen müsste mit 30 Min pro Seite. Naja, das sollte doch zu machen sein - dachte ich. Was mich am Anfang jedoch erwartete war ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte. 

Wunde Brustwarzen. 
Ein Kind, das wirklich permanent gestillt werden wollte. 
Das schrie, wenn es nicht an der Brust war. 
Das schrie, wenn es an der Brust war. 
Unbeschreibliche Müdigkeit. 
Unsicherheit. 

 Auf der einen Seite wurde mir gesagt, ich solle mein Kind bloß nicht an der Brust einschlafen lassen - auf der anderen Seite sollte ich aber nach Bedarf stillen und es am besten so lange an der Brust lassen wie es will; sonst würde nicht genug Milch kommen. 

Okay. Was denn nun?

Also nahm ich die Sache einfach selber in die Hand. Informierte mich. Machte einfach drauf los. So wie ich es wollte. Wie meine Tochter es wollte. Und auf einmal ging es, wurde besser, die Milch kam. Ich fühlte mich gut. Und auch stolz wie Oskar.

Muttermilch hat nur einen Fettanteil von ungefähr 4% hat und wird innerhalb von knapp 90 min verdaut. Es ist ganz natürlich und auch so vorgesehen, dass Säuglinge oft gestillt werden. Nur wenn auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird, kann sich die Milchmenge perfekt einstellen. 

Und ja, das bedeutet manchmal auch den ganzen Tag auf dem Sofa zu sitzen, und nichts anderes zu tun (Stichwort „Clusterfeeding“), ohne, dass man Angst haben muss es wäre zu wenig Milch da. Das ist nämlich nur bei ungefähr 2%! aller Stillenden der Fall. Stillen nach Bedarf bedeutet, dass nicht nach der Uhr gefüttert wird. Wir essen ja auch nicht jeden Tag zu der gleichen Uhrzeit genau gleich viel.

Und auch wenn wir es, warum auch immer, oft genug hört: Kinder können durch Muttermilch nicht überfüttert oder gar verwöhnt werden! Wenn sie dürfen, holen sie sich das was sie brauchen, wann sie es brauchen. Die Annahmen, niedrige Stillabstände würden zu Bauchschmerzen führen oder so könne sich nicht genug Milch nachbilden sind völlig überholt. Die Brust ist nämlich kein Gefäß, das leergetrunken werden kann – ein großer Teil wird produziert, während das Kind trinkt.


Stillen ist viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es hilft dem Kind Spannungen und Stress abzubauen, tröstet, erfüllt seine emotionalen Bedürfnisse. Herzschlag, Temperatur, Atmung und Blutdruck regulieren sich.


Schon mal drüber nachgedacht, warum das also nur für die ersten sechs Lebensmonate eines Kindes gelten soll? Und warum sollten Kinder nicht selber entscheiden dürfen, wann es ihnen genug ist?

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